Stoffgruppe | Aromatische (ringförmige)
Kohlenwasserstoffe, VOC sind flüchtige organische Verbindungen (volatile organic compounds), BTEX-Aromaten: Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol |
Formel | C6H6 (Benzolring ist Grundgerüst der Aromaten) |
Eigenschaften | farblose, aromatisch
riechende, brennbare Flüssigkeit, löst sich nur wenig in Wasser, schwerer als Luft weshalb die Konzentrationen in Höhe der Kindernasen besonders hoch sind. Benzol gehört neben PAK, Arsen- und Cadmiumverbindungen sowie Dioxine und Furane zu den wichtigsten Umweltkanzerogenen. |
Entstehung |
Benzol ist Bestandteil des
Rohöls und damit Bestandteil von Produkten der Erdölraffination. Es ist
in Benzin und Kokereiprodukten enthalten, wird als Ausgangs- und Zwischenprodukt
der chemischen Industrie sowie als Laborchemikalie eingesetzt und ist als
Extraktions- und Lösungsmittel weit verbreitet. |
Ausbreitung | Benzol ist ein flüchtiger Stoff und verbreitet sich mit dem Luftstrom. Er wird überwiegend mit der Atemluft in den Körper aufgenommen; es besteht aber auch die Gefahr der Aufnahme über die Haut. Gespeichert wird Benzol vor allem im Fettgewebe, im Knochenmark und im Gehirn. |
Wirkungen |
Benzol ist eindeutig blutschädigend, krebserregend,
fruchtschädigend und erbgutverändernd. Vergiftungssymptome sind Reizwirkung
auf Haut und Schleimhäute, Schwindel, Kopfschmerz, Brechreiz, Trunkenheitsgefühl
und Euphorie (Benzolsucht). Folgen von Einatmen schwach konzentrierter Dämpfe
über einen längeren Zeitraum sind Abnahme der roten Blutkörperchen, Blutungen
in der Haut, Blutgefäßveränderungen, Leukämie infolge der Schädigung der
blutbildenden Stammzellen im Knochenmark und Knochenmarksschädigungen. Folgen
von Einatmen konzentrierter Benzoldämpfe in kurzer Zeit sind Schwindel,
Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen und Tod bei Dosen von 20.000ppm
in 5 bis 10min. |
Grenzwerte | UMAD-Dokumentation Immissionsgrenz-, -richt- und -leitwerte |
Tendenzen | Laut Umweltbundesamt fielen die Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen ohne Methan (engl. Non Methane Volatile Organic Compounds - kurz NMVOC) zwischen 1990 und 2016 um 69 Prozent. Die unter den Industrieprozessen berichtete Lösemittelverwendung macht seit Mitte der 1990er-Jahre den Großteil der deutschen NMVOC-Emissionen aus, die technisch bedingt stark rückläufigen Emissionen des Verkehrs verloren über die Jahre immer mehr an Bedeutung. Siehe dazu auch Umweltbundesamt "Emission flüchtiger organischer Verbindungen ohne Methan (NMVOC), Entwicklung seit 1990". |
Links |
Senatsverwaltung Berlin Digitaler Umweltatlas Berlin - "Verkehrsbedingte
Luftbelastung durch Benzol, Stickoxide, und Dieselruß" Umweltbundesamt Benzol |